Nach gut einem Monat Indienreise legten wir ein paar Tage Strandurlaub in Palolem ein. Der Strand von Palolem ist wunderschön. Wir hatten Glück, die Hauptsaison beginnt gerade erst, daher war es auch noch ziemlich ruhig am Strand. Palolem ist im Vergleich zu unseren vorherigen Destinationen sehr günstig, obwohl es hier deutlich schöner und sauberer ist.
Unser nächstes Ziel auf unserer Reiseroute war Goa. Als erstes fuhren wir mit dem Übernachtbus von Mumbai nach Panjim, der Hauptstadt von Goa. Von Panjim aus besichtigten wir Old Goa. Am bislang „christlichsten“ Ort unserer Reise fühlte es sich an wie in einer Gluthölle.
Wir waren für einige Tage in Mumbai. Sehr interessant war die geführte Tour durch eines der größten Slums (Dharavi) der Welt. Aufgrund der Vielfalt in Mumbai sind in diesem Beitrag 41 Bilder und trotzdem bildet es nur einen sehr kleinen Bruchteil der 15,5 Millionen Stadt ab.
Am 28.11.2018 nahmen wir den öffentlichen Bus von Junagadh nach Sasan Gir. Wir haben eine Nacht in einem Hotel gebucht, damit wir am nächsten Tag um 6:00 Uhr in der Früh eine Dschungelsafari in den Gir – Nationalpark machen konnten. Vorab haben wir den Hotelmanager gebeten alles zu organisieren. Nicht ganz billig aber nach 3 Wochen fügten wir uns notgedrungen dem Touristenschicksal und zahlten etwas mehr, damit wir uns nicht stundenlang mit der Organisation und den komplizierten indischen Formalitäten herum schlagen mussten. Selbst diese Variante hat einiges an Zeit gekostet.
Wir sind 8 Stunden von Zainabad nach Junagadh mit einem Bus der Gujarat State Road Transport Corporation (GSRTC) mitgefahren. Der Bus hatte eine verdammt laute Hupe und unser Busfahrer liebte sie innig. Er hat so ziemlich alles angehupt. Wenn es sich bewegte, dann hupte er in kurzen Intervallen bis er daran vorbei war, zB beim Überholen. Wenn etwas im Weg war, dann hupte er es so lange an bis es weg war. Zwischendurch hupte er, um die Hupe zu testen, denn manchmal hupte er auch, ohne dass irgendwas in der Nähe war. Vor Kurven hupte er natürlich auch. Wie durch ein Wunder habe ich die Fahrt ohne Tinnitus überstanden. Genug gejammert.
Ursprünglich wollten wir auf den Tempelberg. Die Idee war, dass ein wenig Bewegung und ein paar Höhenmeter nicht all zu schlimm sind, wenn man genug Zeit hat. Nach einer Rücksprache an der Rezeption entschieden wir uns dagegen. Es führen nämlich tausende Stufen auf den Gipfel und man sollte zwischen 3:00 und 4:00 Uhr in der Früh aufbrechen. Angeblich benötigt man um die 3,5h für den Aufstieg. Früh aufstehen ist eine Sache aber tausende Stufen haben mit einer Bergwanderung nichts mehr am Hut, das ist die pure Folter. Rauf kann ich es mir sogar irgendwie vorstellen aber runter ist es nur noch verrückt.
Wir sind stattdessen ins alte Fort von Junagadh gegangen.
Wir haben sowohl am Vormittag, als auch am Abend eine Safari in der Region Little Rann of Kutch gebucht.
Am Vormittag kurz vor 8:00 Uhr ging es an den See, ein Vogelparadies. Ornithologen und Vogelfotografen werden hier sicher glücklich aufgrund der enormen Artenvielfalt.
Am Nachmittag um 16:00 Uhr fuhren wir in die Salzwüste. Sahen uns einen Salzgewinnungsbetrieb und den Sonnenuntergang an. Ein wenig Glück hatten wir auch noch, denn wir trafen auf eine Gruppe “Wild Ass“. Habe mich vermutlich noch nie so gefreut einen Esel zu sehen.
Ich poste die Fotos chronologisch, erst jene vom Vormittag und anschließend die Fotos vom späten Nachmittag und Abend. Als kleinen Vorgeschmack beginne ich allerdings mit einem Foto vom Sonnenuntergang.
Wir sind mit einem Fahrer von Ahmedabad in ein Dorf in der Nähe von Zainabad gefahren. Eigentlich wollten wir das zuerst per Zug und Bus lösen aber das war uns nicht möglich zu organisieren. Blöd an der ganzen Sache, die Adresse stimmte nicht mit dem Punkt, der auf der Karte angegeben war, überein. Wir haben den Punkt auf der Karte in unserer Taxi-App gewählt und tatsächlich war dieser auf ca 100m genau, die Adresse wäre ca 20km entfernt in der übernächsten Stadt gewesen. Um sicher zu gehen, führten wir auf dem Weg noch gefühlte 30 Telefonate. Die Ortsangabe “Near the temple“ ist in Indien so gut wie unbrauchbar, denn Tempel gibt es an jeder Ecke.
Wir sind am 22.11.2018 um 19:50 von Jaisalmer nach Ahmedabad mit dem Bus aufgebrochen. Guter Dinge haben wir es uns in unserer Schlafkoje bequem gemacht, die E-Reader ausgepackt und gemütlich zu lesen begonnen. Die erste Stunde verlief recht ereignislos, …
Jaisalmer ist eine Wüstenstadt in Rajasthan, sie wird auch die goldene Stadt bezeichnet, weil der gelbbraune Sandstein im Sonnenlicht golden leuchtet. Das Fort ist komplett touristisch erschlossen. Wir hatten einen Guide, der uns in Rekordzeit durch das gesamte Fort und einen Teil der Unterstadt geschliffen hat und nebenbei versuchte er uns überteuertes Zeug anzudrehen, indem er uns in die teuersten Läden bugsierte. Wäre ich einfach nur herum spaziert, hätte ich mehr davon gehabt. Immerhin haben uns die anderen Händler und Schlepper in Ruhe gelassen, während wir mit ihm unterwegs waren. Wir haben beschlossen uns in Zukunft keinen „Guide“ mehr aufschwatzen zu lassen. Unsere bisherigen Guides machten alle den Eindruck eines verkaufsorientierten Schleppers, für den wir auch noch etwas zahlen mussten.
Heute habe ich beim Eintritt zu einer Sehenswürdigkeit Eintrittskarten von der Saison 2012 bekommen. Als wir wieder raus gingen, forderte der Herr am Eingang die Karten wieder zurück. Da verdient sich wohl wer eine Kleinigkeit dazu, indem er am Staat vorbei verkauft. Korruption ist in Indien generell ein Problem, auch der Guide vom Vormittag erzählte uns, dass die Wasserleitungen im Fort erneuert werden, allerdings ist ein großer Teil des Geldes versandet, weshalb viele Leitungen trotz Sanierung weiterhin undicht sind und sich das Fort aufgrund des austretenden Wassers, welches den Sandstein aufweicht, weiterhin absenkt.
Jodhpur wird wegen der blauen Farbe der Häuser auch die blaue Stadt genannt. Auf einem ca 140m hohen Felsen vulkanischen Ursprungs steht die Festung Mehrangarh. Der Schriftsteller Rudyard Kipling (z.B. Das Dschungelbuch) nannte die Festung „Das Werk von Engeln und Riesen“. Tatsächlich ist es die bislang beeindruckendste Festung, die ich auf dieser Reise gesehen habe. Der Audioguide (ist im Eintritt inbegriffen), der durch die Festung führt, ist wirklich gut gemacht und vermittelt genau die richtige Dosis geschichtlichen Inputs. Überhaupt war es die erste Sehenswürdigkeit mit einem vernünftigen Leitsystem, welchem man folgen konnte. Sogar die Ausstellungsstücke waren alle beschrieben, etwas das in Indien nicht selbstverständlich ist.
Pushkar ist für Hindus der wichtigste Pilgerort der Welt, da es hier über 1000 Schreine und Tempel gibt, ein Bad im See reinigt das Karma und außerdem steht hier weltweit der einzige Brahmatempel. Brahma gilt als der Schöpfer des Universums. Im See in der Mitte der Stadt kann man sich von seinem schlechten Karma befreien, indem man ihn schweigend zu Fuß umrundet und anschließend ein Bad nimmt. Schon beim Umrunden spürt man, wie die Last des schlechten Karmas weniger wird, so hat es mir zumindest einer der Guides (I’m a student. I’m not telling this to you for money! …. Maybe you have a tip for me?) erzählt. Vermutlich reicht aber auch eine Spende und das anschließende Bad. So wird es zumindest von vielen praktiziert, wie ich beobachten konnte.
Es ist verboten mit Schuhen am Ufer entlang zu laufen. Man lässt sie üblicherweise weiter oben auf den Stufen oder überhaupt gleich am Eingang zum Ghat stehen. Es ist verboten die Pilger zu fotografieren, deshalb sind auch keine auf den Bildern. Nachdem ich die Nachtfotos gemacht habe, ist ein älterer „Geistlicher“ gekommen und hat mir erklärt, dass das fotografieren überhaupt verboten sei. Aber eigentlich ist es gar kein Problem, eine kleine Spende wäre aber nett.
In Pushkar findet im Moment die Camel Fair statt. Eine Messe für Kamele, Pferde und andere Tiere. Das ganze ist ein ziemliches Spektakel. Deshalb herrscht in der ohnehin gut besuchten Pilgerstadt im Moment der Ausnahmezustand.
In diesem Eintrag geht es um die Kamel-Messe. Über die Pilgerstadt schreibe ich in Teil 2, dem nächsten Blogeintrag.
Jaipur ist die Hauptstadt von Rajasthan. Wir haben uns in den 2 Tagen vor Ort Einiges angesehen. Am 2ten Tag in Jaipur haben wir uns einen Fahrer genommen, um einen großen Teil der Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Die Altstadt von Jaipur wird die Pink City genannt. Allerdings sind die Gebäude nicht mehr rosa, sondern in einem orange-braunen Ton. Der Hintergrund ist einfach, rosa Farbe ist zehnmal teurer als die braunorange. Ich habe unseren Fahrer gefragt was passieren würde, wenn Grün plötzlich deutlich günstiger wäre als Braunorange: „Clearly, everything green!“
Wir haben heute Agra mit dem Bus Richtung Jaipur verlassen. Den Vormittag sind wir nach dem gestrigen Tag recht entspannt angegangen. Nach dem indischen Frühstück haben wir kurz vor 12:00 Uhr aus dem Hotel/Baustelle ausgecheckt und sind in Agra in den Nature Park gegangen, anschließend mit dem Tuk-Tuk zur „Bushaltestelle“. Abfahrt hätte um 16:15 Uhr und Ankunft in Jaipur um 21:45 Uhr sein sollen. Beides war nicht der Fall. Die Abfahrt war etwas später, die Ankunft hat sich sogar um 2h verzögert, da bei einem Zwischenstop bei der Hälfte des Weges der Bus nicht mehr ansprang und der Motor repariert werden musste. Da wir Schlafkojen gebucht hatten, die überraschend groß und geräumig waren, war die lange Fahrtzeit allerdings kein Problem. Mit einem Elektro-Tuk-Tuk, dessen Licht defekt war, ging es ins Hotel. Zum Glück ist in Jaipur die Straßenbeleuchtung vorhanden.
Wir waren heute im Taj Mahal. Dafür sind wir extra um 5:15 Uhr aufgestanden, damit wir bei Sonnenuntergang schon drinnen im Gelände sind. Ich wollte so früh hin, da ich schon zu Sonnenaufgang Fotos machen wollte. Allerdings waren schon bei der Kasse Massen von Menschen. Die Schlange vor dem Eingang war enorm, allerdings auch künstlich verlängert von geschäftstüchtigen Indern, die Plätze für Touristen in der Schlange reserviert hielten: „Two hours waiting at least! I can help you! No waiting!“ Unsere Wartezeit betrug rund 45min.